Elfriede Gerstl, geboren am 16. 6. 1932 in Wien als Tochter eines jüdischen Zahnarztes, überlebte die NS-Zeit in mehreren Verstecken. 1952 Externistenmatura. Ab 1955 erste Veröffentlichungen in „Neue Wege“. Gerstl studierte bis zum Abbruch des Studiums Medizin und Psychologie. Heirat mit Gerald Bisinger; Geburt einer Tochter. Ab 1959/60 Kontakt zur Wiener Gruppe. 1964 Gast des Literarischen Colloquiums Berlin. Gerstl lebte dort in den 1960er Jahren als einzige Autorin aus dem Umfeld der Wiener Gruppe und der frühen Aktionisten, die aus Wien vertrieben wurden; bis 1972 wechselnde Hauptwohnsitze in Berlin und Wien; ab 1972 wieder ausschließlich in Wien. Journalistische Tätigkeit u.a. für „Falter“, literarische Veröffentlichungen u.a. in „Akzente“, „Neue deutsche Hefte“ und „Protokolle“. Gründungsmitglied der Grazer Autorenversammlung; Austritt 1992. Organisatorin von Literaturveranstaltungen und Veranstaltungsreihen, u.a. in der „Alten Schmiede“ in Wien. Elfriede Gerstl starb am 9. 4. 2009 in Wien.
* 16. Juni 1932
† 9. April 2009
von Oliver Ruf
Essay
In einem Gespräch mit Konstanze Fliedl und Christa Gürtler hat Elfriede Gerstl die (selbst)ironische Lebens- und Schreibhaltung gegenüber der eigenen Person und dem eigenen Werk zum Ausdruck gebracht: „Das Sammeln, das Reden-Dürfen, das Anhäufen von lang entbehrten Gegenständen – ich hab das schon wörtlich genommen, das Sammeln ist keine Metapher.“ In dem Gedicht „in der ...